Buchpreisbindung eBooks und gedruckte Bücher – was bedeutet das für dich?

In Deutschland gibt es das Buchpreisbindungsgesetz. In einem Satz bedeutet das für dich: Jede Ausführung deiner Bücher (eBook, Taschenbuch, Hardcover) muss bei allen Anbietern den gleichen Preis haben. Was heißt das genau?

Preisänderungen bei eBook, Taschenbuch und Co.

Du kannst die Preise deiner Bücher zu jederzeit und so oft du möchtest ändern. Wichtig ist, dass du sie auf allen Portalen, auf denen du sie anbietest, entsprechend veränderst. Übrigens: Jede Ausführung kann ihren eigenen Preis haben. Beispiel: eBook 3,99 Euro, Taschenbuch 12,99 Euro und Hardcover 19,99 Euro. Natürlich gilt auch hier: Der Preis muss auf allen Portalen gleich sein.

Buchpreisbindung eBooks und gedruckte Bücher bei Verkäufen im Ausland

Außer in Deutschland gilt auch in diesen europäischen Ländern die Buchpreisbindung: Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Spanien sowie Ungarn. Außerhalb Europas gibt es kein Buchpreisbindungsgesetz. Sprich: Hier dürfen die Preise bei allen Anbietern unterschiedlich sein.

Buch verschenken

Du darfst deine Bücher verschenken (zum Beispiel für Leserunden auf Lovelybooks und Co., an Rezensionsleser oder die Presse) oder ein Gewinnspiel veranstalten. Was nicht erlaubt ist, ist daran Bedingungen zu knüpfen. Du darfst zum Beispiel nicht sagen, dass es beim Kauf eines deiner Bücher ein weiteres Buch geschenkt gibt. Oder dass es deinen Roman X umsonst gibt, wenn dein Newsletter abonniert wird. Tipp: Um Leser zum Abo deines Newsletters zu animieren, kannst du z. B. eine Kurzgeschichte schreiben, die es nicht zu kaufen gibt. Diese kannst du exklusiv an Abonnenten verschenken, ohne in Konflikt mit der Buchpreisbindung zu kommen.

Flatrates für eBooks

Du darfst dein Buch bei Anbietern für Leseflatrates (z. B. Skoobe) anbieten. Für diese gilt die Preisbindung für eBooks nicht, da sie nicht verkauft werden. Sie werden lediglich in der Bücherei ausgeliehen und wieder zurückgegeben. Entscheidest du dich für Amazons Flatrate Kindle Unlimited, musst du dort dein Buch für drei Monate exklusiv anbieten. Das heißt, dein Buch darf nur bei Amazon gelistet sein. Du darfst es nicht bei anderen Händlern wie z. B. Thalia verkaufen und auch nicht über deine eigene Webseite. Du kannst während dieser Zeit den Verkaufspreis deines Buches jederzeit ändern. Kunden können dann entscheiden, ob sie dein Buch leihen oder kaufen möchten.

Buch bereits vor dem Erscheinungstermin verkaufen

Hier hast du die Möglichkeit, zum Beispiel deinen Newsletterabonnenten, bereits vor dem Erscheinen deines Buchs vergünstigte Exemplare anzubieten. Das ist der sogenannte Subskriptionspreis. Der vergünstigte Preis darf maximal 25 % unter dem späteren Verkaufspreis liegen.

 

Gutscheine oder Rabatte für Bücher

Ein Gutschein, der den Preis deines Buches verringert, ist genauso verboten, wie Rabatte anzubieten. Gutschein heißt in dem Fall, dass du einem Käufer oder Newsletterempfänger keinen Gutschein von beispielsweise 2 Euro für den Kauf deines Buchs anbieten darfst. Rabatte an Privatpersonen zu geben ist ebenfalls nicht erlaubt. Als Ausnahme gilt: Schulen, Bibliotheken und Schulen darfst du Rabatt gewähren. Wie hoch der Rabatt sein darf, kannst du im Buchpreisgesetz § 7 (BuchPrG) nachlesen.

 

Buch bewerben

Natürlich darfst du dein Buch bewerben. Allerdings ist es nicht erlaubt, damit zu werben, dass ein Teil des Erlöses gespendet wird, oder dass es beim Kauf ein Geschenk als Zugabe gibt. Auch Gewinnspiele in der Art: Jeder fünfte Käufer gewinnt, sind verboten.

 

Buchpreisbindung eBooks und bei gedruckten Büchern umgehen

Kurz gesagt: Bietest du dein Buch in Deutschland und in anderen Ländern, in denen die Preisbindung gesetzlich geregelt ist, an, musst du dich an die Buchpreisbindung halten. Das gilt auch, wenn du mit einem Anbieter (z. B. Draft2Digital, Smashwords oder Bookbaby) veröffentlichst, der nicht in einem Land mit Buchpreisbindung seinen Sitz hat. Halte dich daran, denn im schlimmsten Fall droht dir eine Abmahnung, die mit hohen Anwaltskosten kommt.

 

Worauf du noch vor der Buchveröffentlichung achten musst, erfährst du in einem weiteren Artikel.