Tredition Erfahrungen – warum der Verlag der falsche Partner für mich war
Da ich vor meinem Weg als Selfpublisher meine Sachbücher über Verlage veröffentlicht habe, gab es ein paar Punkte, über die ich vor der Veröffentlichung meiner Romane unter Pseudonym nicht gründlich genug nachgedacht habe. Vielleicht hilft dir mein Bericht bei der Auswahl des passenden Partners. Meine Erfahrungen dienen als reine Information. Entscheiden musst du dich für den Anbieter, der deinen Bedürfnissen am nächsten kommt. Nur weil Tredition für mich nicht gepasst hat, heißt das nicht, dass der Verlag für dich ebenfalls nicht der Richtige ist. Bilde dir deine eigene Meinung.
Warum habe ich mich für Tredition entschieden?
Ich habe mich für Tredition entschieden, weil es so aussah, als würde ich dort tatsächlich etwas mehr Service erhalten als bei den anderen Anbietern. Mir war durchaus klar, dass Marketing weiterhin auf meinen Schultern liegen würde (und das wollte ich auch), aber einige Punkte, wie beispielsweise eine kostenlose Pressemitteilung, ein Vertriebsmitarbeiter, der die Buchhandlungen besucht und dass es kostenlose Exemplare auch für Buchblogger gab, haben am Ende den Ausschlag gegeben, obwohl die Margen im Vergleich zu anderen Anbietern erkennbar niedriger waren. Ich habe knapp 150 Euro für die Veröffentlichung bezahlt und nochmals satte 39 Euro (mittlerweile wurde der Preis lt. Webseite auf 19,90 Euro reduziert – Stand 2022) für den Probedruck. Soweit so gut.
Wie verlief die Veröffentlichung?
Die Abwicklung verlief zügig und das Buch war rasch überall online erhältlich. Hier habe ich nichts zu meckern.
Der Versand der Pressemitteilung
Die Pressemitteilung erfolgte wie versprochen, allerdings war ich da zum ersten Mal irritiert. Ich hatte erwartet, dass diese Meldung ausgesucht an relevante Pressevertreter gehen würde. Stattdessen erfolgte eine Aussendung an Online-Portale, die nichts mit Büchern zu tun haben. Erstens hätte ich das selber gekonnt und zweitens ist es nicht gerade förderlich, wenn das Buch auf Seiten wie https://asicsonitsukatigermexicomid.com/, https://klugscheisser-zentrum.de oder https://vipgolfen.de/ auftaucht.
Aufnahme ins VLB
Leider habe ich den Eintrag ins VLB nicht gleich kontrolliert. Ich war schlicht davon ausgegangen, dass dies gleich bei Veröffentlichung automatisch läuft. Dass das Buch nicht wie versprochen im Verzeichnis lieferbarer Bücher unter https://www.buchhandel.de/ zu finden war, habe ich erst herausgefunden, als ich eine Mail von Tredition mit dieser Info bekam: Wenn Sie mit Ihrem Buch teilnehmen möchten, informieren Sie uns bitte, bevor Sie Ihr Buch auf der Webseite des Selfpublishing-Preises einreichen per E-Mail und senden uns nur formlos Ihren Buchtitel zu und dass Sie teilnehmen möchten. Wir sorgen dann dafür, dass Ihr Buch entsprechend im VLB aufbereitet dargestellt wird. Ich habe Tredition angeschrieben und anschließend war mein Buch auffindbar. Mittlerweile kontrolliere ich das bei Neuveröffentlichungen immer sofort.
Tredition Erfahrungen beim Datenaustausch
An einem Punkt wollte ich meine Datei für alle drei Buchformate austauschen, weil ich noch zwei Rechtschreibfehler korrigiert habe. Den Datenaustausch gibt es laut Vertrag zweimal kostenlos für die Print-Versionen. Kein Problem, denn zu dem Zeitpunkt ich hatte noch keinen. Für das eBook sollten zunächst 80 Euro anfallen, dann wurde mir gesagt, dass es 100 Euro kosten würde und dafür eine neue ISBN für das eBook nötig sei. An dem Punkt endete mein Verständnis. Dass ich für das eBook zahlen musste, wusste ich. Dass es 20 Euro mehr waren, hätte ich zähneknirschend hingenommen, denn diese zwei Fehler waren mir trotz aller Sorgfalt durchgegangen – eine neue ISBN stand jedoch völlig außer Frage.
Eine neue ISBN ist gesetzlich lediglich vorgeschrieben, wenn es einen neuen Titel gibt, sich der Inhalt, Umfang oder die Art des Buches ändert. All das traf auf mich nicht zu. Zudem ist es völlig unlogisch, dass die Printversionen die ISBN behalten, das eBook jedoch nicht. Ich habe nachgefragt und bekam diese Antwort:
Bei der E-Book-Änderung ist leider eine Neukonvertierung durch das E-Book-Team nötig. Das ist mit Kosten verbunden. Daher geht bei Seitenänderung, Preis- und Titeländerung bzw. Eingriff ins E-Book immer nur eine Neuauflage, bei der es dementsprechend neue ISBNs gibt. Leider können wir Ihnen hier nichts anderes anbieten. Sie können natürlich zunächst auch erst einmal nur die Printformate ändern. Dann ginge es mit einem kostenfreien (zweimal möglich) Datenaustausch.
Dazu kann ich nur sagen: Zum einen ist eine Neukonvertierung eines eBooks Sache von Minuten (kann Papyrus Autor auf Knopfdruck). An dem Punkt beschloss ich, nicht zu zahlen, zähneknirschend die Laufzeit des Vertrages abzuwarten und dann mit allen Versionen umzuziehen.
Tredition Erfahrungen mit der Kommunikation
Die Kommunikation war insgesamt recht zähflüssig. Meist habe ich nach vier Tagen immer noch auf Antwort gewartet. Das war ermüdend. Im Vergleich: Amazon Support hat mich noch nie länger als eine Stunde warten lassen (wobei ich so eine schnelle Antwort nicht erwarte und hier den Hut ziehe!). Auch epubli und Xinxii antworten (zumindest bisher) zügig und definitiv innerhalb eines Tages.
Lange Lieferzeiten und jeder Druck hatte Farbabweichungen
Die Lieferzeiten über Amazon waren exorbitant lang, sobald das Buch einmal nicht auf Lager war. Ich habe zur Probe bei Thalia und bei Amazon bestellt. Thalia hat 5 Tage gedauert – Amazon 2 Wochen. Antwort von Tredition dazu: Amazon ist ein selbstständiger Händler und bestellt die Bücher direkt beim Großhändler. Dieser wiederum bestellt direkt bei der Druckerei.
Ich bin mittlerweile bei epubli. Die Lieferung über Amazon ohne Lagerbestand hat mit epubli drei Tage gedauert. Mehr gibt es von meiner Seite aus nicht zu sagen – bilde dir deine eigene Meinung dazu.
Zudem hatte jedes Buch eine andere Druckqualität. Mal war das Rot des Covers dunkler, mal wesentlich heller. Natürlich habe ich eine für den Druck optimierte Datei abgeliefert. Diese extremen Schwankungen hatte ich bei keinem anderen Anbieter. Ich gebe zu, das hat mich gestört, auch wenn das für den Leser vermutlich weniger wichtig ist, da er ja nicht weiß, wie es ursprünglich aussehen sollte.
Keine Preisaktionen
Ich wollte den Preis meines eBooks für eine Preisaktion reduzieren. Da Tredition nach Veröffentlichung den Zugriff auf die Daten sperrt, musste ich den Support kontaktieren, und um die Änderung des Preises bitten. Ich war überrascht, dass Preisaktionen mit eBooks nicht möglich sind. Das sieht der Vertrag nicht vor, hat man mir geantwortet. Bei Bookrix, Xinxii und epubli ist das dagegen kein Problem. Bei anderen Anbietern vermutlich auch nicht, allerdings habe ich nur mit diesen drei Anbietern Erfahrungen mit eBook Preisaktionen.
Bei Amazon kannst du über Author Central auch Statistiken für die Bücher einsehen, die du über Drittanbieter auf der Plattform hast. Hier kannst du leicht erkennen, ab welchem Moment ich mit meinem Buch (hier die eBook-Ausgabe) von Tredition zu Amazon gewechselt bin und das Marketing meines Buches und damit auch die Preisaktionen freier gestalten konnte:
Rezensionsexemplare
Auch das mit den Rezensionsexemplaren für Blogger war so eine Sache. Ein Exemplar hat man für mich nach langer Diskussion verschickt. Sei schließlich teuer, hat man mir gesagt. Nun, dann sollte man dafür auch keine Werbung machen.
Mein Fazit zu Tredition
Zu keiner Zeit hatte ich bei Tredition freien Zugriff auf meine Daten. Jeder Schritt musste zuvor angemeldet und besprochen werden. Ich hatte praktisch keine Werbemöglichkeiten mit Preisaktionen und nicht die Freiheiten, aus denen ich eigentlich im Selfpublishing veröffentlicht habe. Daher gilt für mich: Tredition kann nichts besser als die anderen Anbieter und schlechten Service bekomme ich anderswo außerdem günstiger.
Welche Anbieter es im Selfpublishing gibt und was du bei der Auswahl bedenken solltest, erfährst du in einem anderen Artikel.