Zum Thema bezahlte Werbung für Bücher gehen die Meinungen auseinander. Besonders häufig habe ich gehört, dass Amazon Advertising Werbung ein Groschengrab ist und man sich besser um organischen Traffic bemühen sollte. Außerdem sei es zu kompliziert. Ich habe eine andere Meinung.

Bücher durch organischen Traffic verkaufen

Natürlich ist organischer Traffic eine tolle Sache, aber einen konstanten Besucherstrom zu generieren braucht Zeit. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle, bevor Besucher bei dir landen, zum Beispiel:

  1. Passende, nicht überlaufene Kategorien bei Amazon finden – hierbei hilft dir übrigens Publisher Rocket.
  2. Keywords sinnvoll platzieren – nicht nur bei Amazon, sondern auch auf der Autorenwebseite.
  3. Die Werbetrommel auf Social Media rühren – und das regelmäßig. Kann man machen, wenn man viel Zeit hat oder Social Media als Passion sieht. Auf mich trifft beides nicht zu.

Vom Zeitfaktor einmal abgesehen, hat diese Variante vor allem am Anfang einen großen Nachteil: Du weißt nicht, welche Keywords die Interessenten triggert. Für deine Webseiten kannst du natürlich Google Analytics bemühen und sehen, welche Keywords Besucher auf deine Seite geleitet haben, oder ob diese von Instagram und Co. kamen. Mit diversen Tools wie KFinder.com kannst du auch sehen, ob deine Webseite für gewünschte Suchbegriffe rankt. Was jemanden dazu veranlasst, dein Buch bei Amazon zu kaufen, oder wo Interessenten abspringen, siehst du nicht. Und genau hier kommt Amazon Advertising ins Spiel.

Selbstverständlich kostet Amazon Advertising Werbung zunächst Geld – das wissen wir alle. Ich erziele gute Ergebnisse mit Amazon Advertising, denn mithilfe der Werbung bin ich in der Lage, meine Buchrankings auf einem gewissen Level zu halten und verkaufe täglich Bücher. Meine Erfahrungen sind natürlich nicht allgemeingültig, aber können dir vielleicht bei Entscheidungen helfen.

Bezahlte Werbung mit Amazon Advertising

Auf die Werbeplattform hast du Zugriff, sobald du ein Buch über KDP veröffentlichst. Rechne damit, anfangs mehr Geld auszugeben, als du einnimmst. Die Kampagnen müssen beobachtet und angepasst werden. Dafür wende ich mittlerweile nicht mehr als eine Stunde in der Woche auf.

Einmal im Monat gehe ich die Statistik durch. Hier siehst du neben diversen anderen Kennzahlen genau, welche Suchbegriffe Interessenten verwendet haben, ob für ein Keyword Verkäufe stattfanden oder ob ein Begriff häufig geklickt wird, aber am Ende kein Verkauf entsteht. Dieses Reporting ist Gold wert. Die Berichte kannst du online generieren und dir täglich, wöchentlich oder monatlich von Amazon schicken lassen. Für die Auswertung wende ich eine weitere Stunde auf.

Insgesamt komme ich im Monat auf maximal fünf Stunden für Marketing. Ich habe seit über zwei Jahren diverse Kampagnen ununterbrochen geschaltet und ich mache keine Verluste.

Ist Amazon Advertising Werbung kompliziert?

Jein. Wenn man versucht, da alleine durchzublicken, kann Amazon Ads erschlagend wirken oder sich tatsächlich zu einem Groschengrab entwickeln, sodass man vielleicht geneigt ist, das Handtuch zu werfen. Aber das ist gar nicht nötig, denn:

Amazon bietet dir kostenlose Webinare an: https://sell.amazon.de/informationen/events-und-webinare. Hier lernst du, was du wissen musst. Vom Anfänger bis zum Profi wird auf alles eingegangen, was für erfolgreiche Kampagnen wichtig ist. Ich kann dir nur empfehlen, dich in die Materie „einzufuchsen“. Es lohnt sich. Die Zeit, die du hierfür am Anfang aufwendest, wird sich auszahlen.

Die Kosten für meine Amazon Advertising Werbung im Monat September 21 waren 390 Euro brutto, durch Romanverkäufe habe ich allein auf Amazon 1400 Euro netto geniert.

Weitere Werbekosten hatte ich in diesem Monat übrigens nicht. Somit blieben über 1.000 Euro netto als passives Einkommen bei mir. Fairerweise muss man sagen, dass nicht alle Verkäufe über die Ads kommen. Hier spielt sowohl die organische Suche eine Rolle und auch der ein oder andere Käufer hat bereits vorher ein Buch von mir gelesen, es hat ihm offenbar gefallen und dadurch wurden Folgekäufe generiert.

Amazon Ads macht Autoren sichtbar

Was Amazon Ads auf jeden Fall für dich tut: Du wirst sichtbar. Selbst wenn ein Klick keinen Kauf generiert oder wenn erst gar nicht auf dein Buch geklickt wird: Dein Buch erscheint häufig auf den Produktseiten. Der Leser nimmt unbewusst dein Cover, den Titel und deinen Namen wahr. Begegnest du dem Besucher öfter, kann dadurch Interesse und später eventuell ein Verkauf generiert werden. Reine Verkaufspsychologie.

Wie lange dauert es, bis man mit bezahlter Werbung Gewinn macht?

Das Gute an Amazon Ads ist: Du hast jederzeit volle Kontrolle über die Kosten. Du kannst Gebote reduzieren oder Werbekampagnen pausieren. Theoretisch könntest du von Anfang an mit Plus-Minus-Null herauskommen. Allerdings ist es gerade am Anfang wichtig, Kampagnen durchgehend zu schalten, um zu sehen, was funktioniert und was nicht. Mit Teilnahme an mehreren Webinaren und diversen “Poliermaßnahmen” habe ich ein knappes Vierteljahr gebraucht, um erkennbare Gewinne zu erzielen.

Was kostet Amazon Advertising Werbung?

So viel oder so wenig, wie du ausgeben möchtest. Amazon schlägt 10 Euro pro Tag vor, damit die Kampagnen über den ganzen Tag ausgespielt werden. Du kannst aber auch mit weniger starten. Du legst ein Tagesbudget pro Kampagne fest und zahlst per Klick.

Wichtig: Das Budget ist netto. Am Ende des Monats wird die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % dazu gerechnet – auch wenn du als Kleinunternehmer giltst!

Im Durchschnitt zahle ich 31 bis 35 Cent je Klick netto. Das ist jedoch abhängig von den gewünschten Keywords, Büchern oder Kategorien, auf die du bietest. Denn Ads sind nichts weiter als Gebote, wie in einer Auktion. Ob du den Zuschlag erhältst und die Anzeige ausgespielt wird, hängt wieder von vielen Faktoren ab. Das erklärt Amazon übrigens ganz wunderbar in den hauseigenen Webinaren. Für mich hat sich herausgestellt, dass Gebote auf Kategorien oder spezielle Bücher zu teuer sind und wenig Verkäufe generieren. Richtig gut laufen dagegen die reinen Keywords. Das kann bei dir natürlich anders sein und muss individuell ausgetestet werden.

Wenn du kein Geld für Buchwerbung ausgeben kannst oder möchtest, stelle ich dir im nächsten Artikel 7 Ideen für dein kostenloses Buchmarketing vor.